Vom Gärtnern in einem schattigen Garten

Samstag, 27. Oktober 2012

Kiwiernte bei Schneefall

Ungewöhnlich früh Ende Oktober schneit es und der Schnee bleibt sogar liegen, Zeit die Kiwis zu ernten, denn wenn sie einmal Frost hatten werden sie matschig. Wie jedes Jahr sind die Kiwis noch nicht genussreif, sie müssen noch etwas im Haus nachreifen.

Einige der Kübelpflanzen sind schon während der Woche ins Winterquartier umgezogen, Fuchsien und Zitrone wurde ganz an die Hauswand gerückt, bzw. die kleinen Töpfe stehen unter dem Dach unserer Terrasse, dort werden sie die kommenden kalten Nächte mit leichtem Frost hoffentlich unbeschadet überstehen.

Montag, 15. Oktober 2012

Walnußpesto

Jetzt im Herbst haben wir immer recht kräftige große Basilikumpflanzen mit derben Blättern, wenn es draußen Kälter wird ist irgendwie auch die Zeit des Caprese (Tomaten, Mozarella und Basilikum) vorbei. Die Pflanzen ins Haus nehmen bekommt ihnen meist nicht so gut. Was also machen mit den vielen Basilikumblättern? Nachdem wir vor kurzem auch viele Walnüsse geschenkt bekommen haben, dacht ich, ich probiere einmal ein Pesto mit Walnüssen statt Pinienkernen aus. Und wir waren begeistert.

Hier mein Rezept für eine Portion:

  1. Eine knappe Handvoll Walnüsse mit wenig Olivenöl und einer grob kleingeschnittenen geschälten Knoblauchzehe sanft andünsten, Knoblauch nicht braun werden lassen! (Viele Originalrezepte für Pesto aus Ligurien verwenden rohen Knoblauch, ich finde mit dem leicht angedünsteten Knoblauch wird das ganze besser bekömmlich)
  2. ca. 10 große Basilikumblätter grob zerrupfen und in einen Mörser geben
  3. Die etwas abgekühlten Walnüsse mit Öl und Knoblauch zu den Basilikumblättern geben.
  4. Alles zusammen mit einer Prise Salz im Mörser zerkleinern.
  5. Unter die Masse ca. 2 EL Olivernöl und 3 gehäufte EL geriebenen Parmesan rühren
  6. Vom Nudelwasser kurz vor dem Abschütten der Nudeln ca. 2-3 EL in das Pesto geben und umrühren.
  7. Pesto mit den heißen Nudeln vermengen und servieren.


Im Nachhinein habe ich noch nach anderen Walnußpestos im Web gesucht. Dabei bin ich auf diese Variante gestoßen, die auch lecker ist, diesmal sind die Angaben allerdings für ca. 4 Portionen:


  1. 200 g Walnüsse, grob gehackt
  2. 4 geschälte Knoblauchzehen in etwas Olivenöl sanft angedünstet
  3. ½ Bund Petersilie, grob gehackt
  4. 100 g getrocknete in Öl eingelegteTomaten, klein geschnitten
  5. etwas Salz und Pfeffer
  6. Diese Zutaten im Mörser zerreiben
  7. 50 g geriebenen Parmesan und 100 ml Olivenöl einrühren
  8. Wiederum etwas Nudelwasser zugeben
  9. Alles mit den Nudeln vermischen

Montag, 8. Oktober 2012

Neue Lichtverhältnisse im Hinterhofgarten

Diese Woche hat der Nachbar die inzwischen riesige Bergulme auf seinem Grundstück bis auf dem Stamm mit ein paar Stummeln zurückgeschnitten. Das wird die Lichtverhältnisse im Hinterhofgarten verändern, insbesondere wenn die Sonne im Frühjahr und Herbst niedriger steht, bekommen wir nun in den Nachmittagsstunden mehr direktes Sonnenlicht in den Garten. An den freien Blick in die Nachbarschaft müssen wir uns aber erst noch gewöhnen. Und wenn es einem an sich weh tut, wenn mitten in der Stadt so ein großer Baum zurechtgestutzt wird, so erhoffen wir uns einen weiteren Vorteil: weniger Ulmensamen im späten Frühjahr. Wenn die Ulme ihre Samen fliegen lies, war das fast wie ein Schneesturm und die Samen haben bei uns im Garten alles bedeckt. Das entfernen der Samen ist mühsam und immer wieder keimen die Samen, in jedem Topf, in jeder Ritze.

Wir sind gespannt, wie sich die veränderten Lichtverhältnisse im kommenden Jahr auswirken.

Dienstag, 25. September 2012

Chilisauce selbstgemacht

Dieses Wochenende wurde ein Teil der Chiliernte verarbeitet. Natürlich trockene ich die kleinen scharfen Früchtchen, um sie dann als Gewürz zu verwenden, eine weitere Verwendung ist das Zubereiten von scharfen Saucen.  Dabei bevorzuge ich Saucen, die die Schärfe mit einer fruchtigen Süße kombinieren. In asiatischen Restaurants und Asia-Shops gibt es diese Saucen, z.B. als Dip für Frühlingsrollen etc. Ich habe mir immer wieder die Bestandteile und Nährwertangaben dieser Saucen genauer angeschaut. Zucker ist dabei einer der Hauptbestandteile, darauf hin habe ich im vergangenen Jahr erste Saucen daran angelehnt zubereitet, die uns sehr gut geschmeckt haben, zu den unterschiedlichsten Gerichten, z.B. zu gegrilltem Fleisch, als Finish für Kürbissuppe, aber auch zu Maultaschen mit Ei usw.

Die Zubereitung ähnelt der Herstellung von Marmelade, Basis ist eine Frucht oder Gemüsefrucht, Chilis und eben Zucker (Verhältnis Frucht:Zucker = ca. 2:1). Heiß abgefüllt in sterile und dichte Gläser sind die Chilisaucen dann auch so haltbar wie Marmelade: Geschlossen über ein Jahr, einmal geöffnet im Kühlschrank einige Wochen.

Das Ganze wird noch ergänzt um weitere Zutaten in kleineren Mengen wie Salz, Essig, frischem Ingwer und Zitrone. Die Zutaten werden zusammen ca. 30 Minuten gekocht, dabei unbedingt darauf achten, dass die Saucen nicht so heftig kochen, dass es spritzt. Während bei herkömmlichen Marmeladen das Spritzen nur ärgerlich ist, weil evtl. Marmelade auf die heiße Herdplatte spritzt und verbrennt, stinkt und schwer wieder wegzubekommen ist, besteht bei den Chilisaucen, die Gefahr, dass was ins Auge geht und höllisch brennt! Nach dem Schneiden der Chilis auch unbedingt die Hände und Arbeitsutensilien sehr gut waschen oder gleich Einweghandschuhe verwenden!

Wie bei der Marmeladenherstellung werden die fertigen Saucen schließlich in heiße sterilisierte Gläser mit Drehverschluss abgefüllt, sie sind dann auch entsprechend lange haltbar. Die Reste der Saucen vom vergangenen Jahr sind auch jetzt noch prima, nach dem Öffnen sollten sie freilich im Kühlschrank aufbewahrt werden. Noch ein Wort zu den verwendeten Chilis: dieses Jahr hatte ich 'nur' drei Sorten angebaut, eine fruchtige etwas mildere (wobei das relativ ist) Sorte, deren Ursprung auf einem Markt in Indien zu finden ist, eine kugelförmige recht scharfe Chili und die höllisch scharfen gelben Habanero-Chilis, die aber ein wunderbar exotisch-fruchtiges Aroma mitbringen. Die Schärfe einer Sauce hängt übrigens mehr von der verwendeten Chilisorte als von der Menge ab. Der Gehalt des für die Schärfe verantwortlichen Capsaicin schwankt zwischen den  verschiedenen erhältlichen Sorten leicht um ein 100- oder gar 1000-faches, da spielt es dann eine untergeordnete Rolle, ob man 30g mehr oder weniger in die Sauce tut! 

Bunte Chilis als Grundlage für lecker-scharfe Saucen - und auch die Zitrone findet Verwendung

Im Folgendem die Rezepte im Einzelnen

Tomaten-Chili-Sauce
1000 g Tomaten (eine wenig wässrige Sorte wie Fleischtomaten, San Marzano oder Flaschentomaten etc.), geschält (kurz in kochendem Wasser überbrühen) und grob püriert
100 ml Wasser um das Pürieren im Mixer zu erleichtern
20 g Ingwer sehr klein geschnitten oder mit den Tomaten pürieren
120 g Rote etwas mildere Chilis, fein geschnitten
300 g Zucker
450 g Gelierzucker (wer es flüssiger mag, nimmt nur normalen Zucker)
6 TL Salz
5 EL Essig
Alles zusammen ca. 30 Minuten kochen, evtl. Gelierprobe machen.

Etwas weniger Gelierzucker würde sicher auch reichen, die Sauce ist nun richtig fest. Diese Sauce ist der Allrounder, quasi ein Chili-Ketchup.

Paprika-Chili-Sauce
500g Spitzpaprika (sie sollten fruchtig und süß schmecken), grob kleingeschnitten
40 g Ingwer, klein geschnitten
1 Zitrone inkl. abgeriebener Schale
200 ml Wasser
Diese vier Zutaten im Mixer pürieren.
60 g Rote Chilis fein geschnitten
200 g Zucker
100 g Gelierzucker (wer es flüssiger mag, nimmt nur normalen Zucker)
4 TL Salz
4 EL Essig
Alles zusammen ca. 30 Minuten kochen, evtl. Gelierprobe machen.

Diese leicht säuerliche Sauce schmeckt vor allem zu gegrilltem Fleisch prima. 

Gelbe Mango-Chili-Sauce
700 g Mango (das sind 2 Früchte, süße, reife Früchte sind zu bevorzugen)
mit 100 ml Wasser pürieren
60 g gelbe Habanero-Chili in kleine Stücke geschnitten
200 g Zucker
150 g Gelierzucker (wer es flüssiger mag, nimmt nur normalen Zucker)
1,5 EL Essig
2 EL Salz
Alles zusammen ca. 30 Minuten kochen, evtl. Gelierprobe machen.  
Die Sauce ist leuchtend gelb und kommt schon etwas wie der Wolf im Schafspelz daher, einer gelben Sauce wird kaum eine solche Schärfe zugetraut, sie ist aber in dieser Zusammensetzung schon etwas für Liebhaber. Die höllisch scharfen aber aromatischen Habanero harmonieren perfekt mit dem exotischen Fruchtaroma der Mango. Ein Klecks davon in eine Kürbissuppe mit Ingwer macht diese erst perfekt.

Das Ergebnis sind fruchtig-scharfe Chilisaucen: Paprika-Chili-Sauce, Mango-Habanero-Chili-Sauce, Tomaten-Chili-Sauce (v. l. n. r.)

Montag, 17. September 2012

Apfelernte

Jetzt hätte ich doch beinahe vergessen die diesjahrige Apfelernte im Blog zu dokumentieren. Wir haben ja einen kleinen Apfelbaum in Säulenform bei uns im Garten stehen. Leider neigt der Baum zu Alternanz, so dass wir nicht jedes Jahr Äpfel ernten können. Dieses Jahr war die Befruchtung nach der Blüte recht gut. Über den Frühsommer hinweg hat der Baum ganz von sich die Ernte ausgedünnt, so dass ca. 20 Äpfel übrig blieben, die dann zu einer ansehnlichen Größe herangewachsen sind. Anfang August haben dann einige Äpfel zu faulen angefangen, getrieben von der Angst dass alle Äpfel nach und nach faulen, haben wir angefangen, die Äpfel zu essen, auch wenn sie noch ein wenig hart und säuerlich waren. Mit der Zeit hat sich herausgestellt, dass nur die von Würmern befallenen Äpfel faulten, nachdem die Made den Apfel verlassen hatte und so die Schale verletzt war. So haben wir jetzt zur Vollreife der Äpfel nur noch eine Handvoll am Baum. Die von den Würmern verschonten Äpfel sehen aus wie gemalt, gut schmecken tun sie übrigens auch. Gespritzt wurde freilich nicht im Hinterhofgarten!

Noch ein Wort zur Sorte, es handelt sich dabei um einen 'Red River'.

Säulenapfel Red River

Donnerstag, 5. Juli 2012

Calibrachoa - Millionbells - Zauberglöckchen

Calibrachoa - Millionbells - Zauberglöckchen, drei Namen für ein und die selbe Pflanze. Hinter der botanischen Bezeichnung Calibrachoa verbirgt sich eine hübsche Hängepflanze mit Blüten in unterschiedlichen Farben. Die Blüten und Blätter der Pflanze erinnern an Petunien. Lange Zeit wurde die Calibrachoa auch den Petunien zugeordnet, neuere wissenschaftliche Untersuchungen zeigen aber so viele Unterschiede, dass eine eigene Gattung gerechtfertigt ist. Die zu den Nachtschattenpflanzen gehörende Calibrachoa kommt ursprünglich aus Südamerika, benannt ist die Pflanze nach Antonio de la Cal y Bracho, einem mexikanischen Botaniker und Pharmakologe aus dem 19. Jahrhundert..

Calibrachoa - Millionbells - Zauberglöckchen in rot/gelb

In den Gärtnereien und Gartenmärkten wird die Pflanze meist mit unterschiedlichen Bezeichnungen wie Zauberglöckchen, Millionbells oderCarillon (Petunie) angeboten, auch die Bezeichnung ‚Minipetunien’ habe ich schon gesehen. Typische Blütenfarben sind rot, pink, weiß, violett, gelb und orange. Das Innere des Blütenkelchs ist mehr oder weniger gelb. Die Blüten werden gerne von Bienen und Hummeln besucht. Inzwischen gibt es auch Züchtungen mit gefüllten Blüten, diese sind freilich, wie so oft bei gefüllten Blüten, kaum noch wertvoll für Insekten, da Nektar und Pollen für sie nicht erreichbar sind.

Gefüllte rote Calibrachoa

Seit Jahren haben wir im Hinterhofgarten immer wieder die Calibrachoa, da Überwinterungsversuche bisher nicht erfolgreich waren, kaufen wir im Frühjahr die Pflanze in der Gärtnerei. Sie werden dann in Töpfe gepflanzt, die wir am Zaun oder einer Mauer hängen haben.

Violette Blüte mit gelbem Kelch.

Die Stecker mit Pflegehinweisen in den Töpfen empfehlen einen sonnigen Standort. Allerdings eignet sich Calibrachoa nach unserer Erfahrung auch sehr gut für einen halbschattigen Standort. Es lohnt sich eben immer wieder einmal auch Standorte für Pflanzen auszuprobieren, die nicht den mitgelieferten Pflegehinweisen entsprechen.

Zauberglöckchen (Calibrachoa) im Hängetopf

Montag, 2. Juli 2012

Riesige Kaktusblüte des Epiphyllum

Im vergangenen Jahr hat unser Epiphyllum das erste Mal geblüht. Insgesamt hatten wir im vergangenen Jahr drei Blüten bei diesem Blattkaktus. Dieses Jahr haben sich nun gut ein Dutzend Blüten gebildet, diese öffnen sich in diesen Tagen. Leider ist eine einzelne Blüte kaum zwei Tage geöffnet, auf Grund Ihrer Größe (der Durchmesser beträgt ca. 20 cm!) lohnt die Pflege trotzdem. Mit der Vielzahl der Blüten sind auch immer einige mehr oder weniger geöffnet. Wie schon im vergangenen Jahr geschrieben, benötigt Epiphyllum so ganz andere Bedingungen, wie man sie gemeinhin für Kakteen erwartet, nämlich:
  • humose, torfiger, leicht saurer Boden
  • reichlich Nährstoffe
  • im Sommer immer feuchter Wurzelballen
  • keine direkte Sonne  
Und das hatten wir anfangs so ziemlich alles falsch gemacht - in den ersten Jahren wae der Epiphyllum in steinig-toniger Erde, eher trocken gehalten am sonnigsten Platz im Garten!

Blattkaktus für einen schattigen Standort mit herrlichen großen Blüten: Epiphyllum
Der Epiphyllum eignet sich bestens für einen Hängetopf an der Nordwand, da die Blattglieder herabhängen, wäre ein Platz auf einer Säule eine Alternative.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Grün frißt rot

‚Grün frisst rot’ ist keine Analyse von Wählerwanderungen bei irgendwelchen Wahlen, es beschreibt ganz treffend, was ich vor kurzem in unserem Garten beobachten konnte: Da hat sich eine knallgrüne Raupe über die kleinen intensiv-roten Blüten des Purpurglöckchens hergemacht. Ich mag diese knalligen Farbkontraste!

Grün frisst rot - Purpurglöckchen schmecken!

Ich habe die Raupe nach dem Fotografieren noch etwas beobachtet, sie war recht zügig dabei alle erreichbaren Blüten zu verschlingen, da habe ich sie dann doch umgesetzt auf ein paar Blätter.

Ich habe versucht zu bestimmen, was für ein Schmetterling einmal aus dieser Raupe wird. Dies ist mir aber nicht gelungen, auch nicht mit dieser sehr informativen Seite http://www.schmetterling-raupe.de/. Vielleicht kann mir ja jemand bei der Bestimmung weiterhelfen.

Dienstag, 15. Mai 2012

Gartenimpressionen Mai

Wie könnte man den Blick in den Hinterhofgarten im Monat Mai besser starten als mit den Maiglöckchen. Auch wenn der Winter bei vielen Pflanzen für eine schwierige Entwicklung sorgte, so blühen die Maiglöckchen recht schön in diesem Jahr.

Maiglöckchen
Zur Zeit blühen bei uns an allen möglichen Stellen im Garten die Akeleien. Der Hinterhofgarten ist kein geometrisch geordneter Garten, vielmehr darf das, was gefällt, wachsen wie es sich durch die Natur ergibt. Ich habe an dieser Stelle schon mehrmals von der Farbenvielfalt der Akeleien geschwärmt: weiß, rosa, blau, violett, purpur, zweifarbige Kombinationen, ...

Fast weiße Akelei

Rosa Akelei

Bunte Akeleien
Auf dem letzten Bild hat sich die frisch gepflanzte Jakobsleiter eingeschlichen, die auch bereits blüht. Die Befürchtung, dass sich die Schnecken über die Jakobsleiter her machen, hat sich bisher nicht bestätigt.

Die Jakobsleiter ist erst ein paar Wochen im Hinterhofgarten
Wenn es sonnig und trocken ist, besucht uns zur Zeit regelmäßig eine Hornisse, die am Stumpf des weiß blühenden Fliederbaumes Holz abraspelt für den Nestbau. Das Nest der Hornisse ist allerdings nicht in unserem Garten. Der Größe nach, könnte es sich um eine Königin handeln, die im Frühjahr die erste Generation der Nachfahren ganz alleine aufzieht. Hornissen sehen schon bedrohlich aus, jedoch sind sie deutlich weniger aggresiv als andere Wespenarten, auch ist die ihnen nachgesagte Giftigkeit eine Legende.

Hornisse beim Holz abschaben


Montag, 7. Mai 2012

Winterschäden

Jetzt, Anfang Mai geht der Frühling mit den ersten heißen Tagen des Jahres schon langsam über in den Frühsommer. Alles grünt und blüht - leider nicht alles, der Winter hat einige Opfer gefordert und was jetzt noch nicht austreibt, wird das wohl auch nicht mehr tun. Der Winter 2011/12 war zunächst sehr mild, bis Januar gab es kaum Frost und die Monate November und Dezember waren auch sehr trocken. Einige Pflanzen waren da wohl schon auf Austrieb eingestellt. Ende Januar und im Februar kam dann eine wochenlange Frostphase mit Temperaturen unter -20°C. Einigen Pflanzen haben dies nicht so gut vertragen.

Unser ca. 15 Jahre alter und entsprechend großer Rosmarin ist diesen Winter erfroren und auch der im vergangenen Jahr neugepflanzte kleine Rosmarinstrauch ist nur noch braun. Ebenfalls ein Opfer des Winters wurde ein Zwergrhododendron in einem Topf, dieser kleine Rhododendron hatte bereits einige Winter im Freien gut überstanden.

Einige andere Pflanzen sind zwar nicht erfroren aber wurden deutlich geschädigt:
  • Der Kamelie hat der zunächst milde Winter gut gefallen, die Blüten haben um Weihnachten schon ein wenig Farbe gezeigt. Durch den Kälteeinbruch sind dann aber alle Blütenknospen erfroren, sie blieben geschlossen und sehen traurig braun aus.
  • Einige Narzissensorten waren schon recht weit ausgetrieben als die Kältewelle kam. Bei diesen sind die Blattspitzen und Blütenknospen erfroren, ich bin gespannt, ob die Narzissen im kommenden Jahr wiederkommen.
  • Auch die Christrosen haben unter der Kälte gelitten, die Blüten waren nicht so prächtig, wie in den vergangenen Jahren, einige Blüten sind verkümmert.
  • Und selbst eine so widerstandsfähige Pflanze wie die Minze litt unter dem Winter, sie trieb spät wie nie und nur zögerlich aus.
Zum Glück nicht erfroren ist unser Feigenbaum. Lange Zeit sah der Baum tot aus. Während Kiwi und Weinreben Mitte April austrieben, blieb der Feigenbaum kahl, im vergangenen Jahr hatten alle drei gleichzeitig ausgetrieben. Doch nun in den letzten Tagen zeigt sich an einigen Spitzen ein erstes zaghaftes Grün.

Mittwoch, 2. Mai 2012

Neue Pflanzen für den Hinterhofgarten

Es gibt eine Reihe neuer Pflanzen im Hinterhofgarten. Wir sind gespannt, wie diese mit wenig Sonne, einem zur Staunässe neigenden Boden mit hohem Tongehalt und den Schnecken zurecht kommen.

Neu gepflanzt haben wir die folgenden Stauden:
  • Weiße Sterndolde (Astrantia major 'Alba'). Astantia major ist eine bei uns heimische Staude, die einen halbschattigen Standort bevorzugt.  
  • Orchideenprimel (Primula vialii). Eine aus China stammende sommerblühende Primelart, angeblich bevorzugt auch sie den Halbschatten. Die Orchideenprimeln wurden in Rhododendronerde gepflanzt, angeblich mögen sie es etwas sauer.  
  • Phlox Paniculata Hybride in weiss-rot und Phlox 'Bright Eyes' in rosa. Phlox haben wir seit Jahren schon im Garten, dieses Jahr gibt's zusätzlich diese neuen Spielarten. Es gibt Phloxsorten, die unbedingt volle Sonne benötigen, die zwei genannten Sorten kommen aber angeblich auch mit Halbschatten aus.  
  • Ehrenpreis (Veronica) 'Pallida'. Leider weiß ich nicht genau, um welche Ehrenpreisart es sich hierbei handelt. Vielleicht gelingt die Einordnung, wenn die Pflanze größer ist und blüht. Viele Ehrenpreisarten sind in Mittel- und Südeuropa heimisch.
  • Jakobsleiter (Polemonium caeruleum)  oder auch Himmelsleiter genannt. Nach meinen Recherchen ist diese Pflanze ebenfalls in Europa heimisch, wobei mir sie noch nie bewußt in der freien Wildbahn begegnet ist. Das sehr feine Laub könnte den Schnecken schmecken.
  • Nelkenwurz (Geum) Hybride 'Mai Tai'. Verschiedene Geum-Arten sind auch in bei uns heimisch, z.B. Geum urbanum, was manche Gärtner vielleicht eher als Umkraut ansehen, und Bach-Nelkenwurz, eine aparte Blume auf feuchten Wiesen. Die Blüten der Hybride 'Mai Tai' sind leicht gefüllt und strahlen in orange, sie sind dabei viel größer als die kleinen eher unscheinbaren gelben Blütchen von Geum urbanum.    
Nelkenwurz Hybride 'Mai Tai'

Außerdem hat eine neue Hortensie Einzug gehalten in den Hinterhofgarten, diesmal eine Hortensie serrata. Es handelt sich um die Sorte 'Veerle'. Sie soll blau bis violett blühen und eine schöne Herbstfärbung zeigen. Hortensien haben sich seither immer als sehr dankbare Pflanzen in unserem Garten bewährt!

Mittwoch, 28. März 2012

Raus!

So, jetzt Ende März ist es wie jedes Jahr Zeit, die ersten etwas unempfindlichen Pflanzen aus dem Winterquartier ins Freie zu bringen. Mit dabei Olivenbaum, Duftblüte, Oleander, Feigenbaum im Kübel und Grapefruit. Etwas Frost in der Nacht macht diesen Pflanzen wenig aus und im Winterquartier droht nun der Schädlingsbefall; die Pflanzen werden wieder aktiver und da fühlen sich auch gleich Blattläuse und Co. wohl. Also, wer kann darf raus. Falls es unerwartet auch tagsüber wieder Frost haben sollte, müssen die Pflanzen freilich eingepackt werden oder wieder rein ins Haus. Aber gerade bei uns in der Stadt sind die Tage ab Ende März eigentlich immer frostfrei.

Mittwoch, 7. März 2012

Frühling 2012

Nur ein kurzer Beitrag ohne Fotos zum Stand des Frühlings 2012. Am vergangenen Samstag (3. März) haben sich das erste Mal die Krokuse geöffnet. Die Schneeglöckchen sind schon langsam am verblühen, sie waren früh dran dieses Jahr, das erste Schneeglöckchen hatte die Blüte an Heiligabend geöffnet! Außerdem blühen seit ein paar Tagen die Winterlinge.

Ich vergleiche ja ganz gerne die Entwicklung der einzelnen Jahre. 2012 ist da etwas schwierig einzuordnen. Meist zeigen sich die Krokuse kurz nach den Schneeglöckchen im Feburar. Dieses Jahr war das anders: Zunächst war der Winter unglaublich mild, mit Schneeglöckchen zu Weihnachten und dann im Februar hatten wir noch diese extreme Kältephase, das Thermometer stieg tagelang nicht über -10°C! Alle anderen Frühlingsboten zeigen sich nun erst langsam.

Der späte aber harte Wintereinbruch hat auch dafür gesorgt, dass die Kamelienblüten wohl erfroren sind. Im Dezember haben diese einen ersten Hauch Farbe gezeigt, nun sehen sie leider sehr braun aus.

Und so sieht der Vergleich zu den Vorjahren aus:
2011 blühten die Frühlingsboten Krokuse, Winterlinge und Schneeglöckchen schon Mitte Februar.
2010 begannen die Schneeglöckchen erste Ende Februar zu blühen.
2009 Mitte Feburar lugten ein paar Schneeglöckchen hervor ohne aber die Blüten zu öffnen.
2008 zeigten sich die Frühlingsboten allerdings noch etwas früher schon Ende Januar.