Vom Gärtnern in einem schattigen Garten

Montag, 17. Juni 2013

Einwanderer

Im Hinterhofgarten wird nicht jedes unbekannte Kraut sofort aus der Erde gerissen und verbannt. Ich würde unseren Garten eher als gepflegte Wildnis bezeichnen. Pflanzen, die sich wohlfühlen und selbst aussäen, dürfen meist an Ort und Stelle weiter wachsen, besonders aktiv verbreiten sich Akeleien, Vergissmeinnicht, Veilchen, Schneeglöckchen und auch Primeln. Und wenn man das zunächst Unbekannte wachsen lässt, ergeben sich manchmal schöne Überraschungen. Dieses Jahr haben uns zwei Einwanderer in blau überrascht: Glockenblume und Immergrün.

Glockenblumensämling

Die Glockenblume hat sich auf unserer Mini-Rasen-Wiese entwickelt. In unserem kleinen Garten mit kaum 50 qm gibt es in der Mitte eine kleine Grasinsel, ein Teil davon wurde wegen den Vergissmeinnicht erst jetzt, Anfang Juni, nach deren Blüte gemäht. Zeit genug für die Glockenblume sich in der Wildnis zu entwickeln. Vor ein paar Jahren hatten wir einmal ein paar Glockenblumen von Verwandten geschenkt bekommen und eingepflanzt, denen hat es aber scheinbar nicht so richtig am vorgesehenen Ort gefallen, nach ein oder zwei Jahren waren sie verschwunden. Welche Art es genau war, weiß ich leider nicht mehr. Ich vermute, dass es sich bei diesem Exemplar nun um eine Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) handelt, eine einheimische Wildstaude, die aber auch als Zierpflanze erhältlich ist.

Blüte des Immergrün

Das Immergrün ist vom Nachbargarten eingewandert. Dieser Garten wurde in den letzten Jahren nur sporadisch genutzt und gepflegt, ich habe keine Ahnung, ob das Immergrün dort absichtlich eingepflanzt wurde oder sich von selbst etablieren konnte – ich tippe auf zweiteres. Zu uns kam die kriechende Pflanze durch seine Ausläufer unterm Zaun hindurch. Vermutlich handelt es sich um das Große Immergrün (Vinca major). Immergrün ist an sich ein klassischer Bodendecker für den Schatten.



Dienstag, 11. Juni 2013

Neue Pflanzen: Rose und Zitronenverbene

Dieses Frühjahr haben wir uns zurückgehalten beim Kauf von neuen Pflanzen, tapfer haben wir den Angeboten im Frühjahr widerstanden, wobei wir in den letzten Wochen ohnehin kaum einmal in einem Gartencenter oder Baumarkt.

Die neuen Pflanzen im Hinterhofgarten sind Geschenke oder Ergebnis eines Tauschs über den Gartenzaun.

Dieser Tage haben wir eine neue Rose geschenkt bekommen, wer den Hinterhofgarten-Blog und Hinterhofgarten.de kennt, weiß, dass wir zwar einige Rosen haben, diese sich auch etablieren konnten, aber bei unseren Lichtverhältnissen der Blütenflor leider nicht so prächtig ist. Auch wenn wir uns nicht unbedingt eine neue Rose gekauft hätten, so freuen wir uns freilich doch darüber. Es handelt sich um eine relativ neue Züchtung namens „Allegro“ des französischen Züchters Meilland. Die Beschreibungen auf dem Etikett und bei verschiedenen Online-Händlern variiert zwischen Strauchrose und Kletterrose mit relativ schwachem Wuchs. Die dunkelrosa gefüllten Blüten erscheinen in Büscheln, die Rose ist remontierend. Wir haben uns entschieden die Rose zunächst in einen großen Topf zu pflanzen.

Strauchrose 'Allegro'

Blüte der Rose 'Allegro'

Die nächste neue Pflanze ist ebenfalls ein Geschenk, sie gehört in die Kategorie Kräuter und Gewürze, es handelt sich um eine Ztronenverbene (Aloysia citriodora). Die Blätter der Zitronenverbene riechen und schmecken stark nach Zitrone. Leider ist die Pflanze bei uns angeblich nicht ausreichend winterhart, so dass wir die Zitronenverbene ebenfalls in einen größeren Topf gepflanzt haben, um sie im Winter rein zu holen. Vom Standort her müsste die Zitronenverbene mit Halbschatten zurechtkommen. Ich bin gespannt, wie sich die Pflanze entwickelt, und wie wir sie in der Küche verwenden werden.

Typisch für die Zitronenverbene: die Blätter stehen zu dritt

Und schließlich haben wir von unserem Nachbar noch einige Gladiolenknollen bekommen. Ich bin zwar etwas skeptisch, ob sich diese bei uns gut entwickeln werden (zu wenig Sonne, ein zu schwerer und feuchter Boden), aber ein Versuch ist es wert und ein freies Plätzchen hat sich gefunden. Und zumindest bleiben die Gladiolen laut unseres Nachbarn von den Schnecken verschont. Die Gladiolenknollen sind nun schon ein paar Wochen im Boden und nach den zuletzt etwas wärmeren Tagen drücken auch die Spitzen durch den Boden.

Montag, 10. Juni 2013

Grün frißt rot - Teil 2

Dieser Tage bot sich wieder einmal das kontrastreiche Bild einer knallgrünen Raupe auf einer roten Blüte, wie schon im vergangenen Jahr. Es handelt sich scheinbar um die gleiche Schmetterlingsart (bzw. Raupenart), wie beim Bild aus letztem Jahr, deren Name ich immer noch nicht kenne. Auf alle Fälle finde ich diese Vorliebe der knallgrünen Raupe für rote Blüten, wo sie so gar nicht getarnt ist, bemerkenswert. Dieses Jahr hat sich die Raupe purpurrote Akeleiblüten ausgewählt.

Es gibt für grüne Raupen bessere Plätze, um sich vor Fressfeinden zu verstecken

Sonntag, 2. Juni 2013

Rückblick Mai: Regen

Regen - hier mal als zierende Tropfen an den Blüten der Kletterhortensie

Der Mai 2013 war naß und kühl - es war einer der feuchtestend, trübsten und kühlsten Monate Mai der vergangenen Jahre. Zum Glück blieben bei uns zumindest Spätfröste aus. Und wenn man dem kühlen und sonnenarmen Monat etwas positives abgewinnen will, dann ist es die Tatsache, dass der Teil des Blütenflors, der dem Regen widerstehen konnte und nicht braun und unansehlich wurde, auf Grund der geringen Temperaturen sehr lange Bestand hatte - darunter Akeleien, Pfingstrosen und zumindest teilweise der Rhododendron.

Selbst die Feuchtigkeit liebenden Schnecken suchen Unterschlupf