Vom Gärtnern in einem schattigen Garten

Mittwoch, 30. Mai 2012

Grün frißt rot

‚Grün frisst rot’ ist keine Analyse von Wählerwanderungen bei irgendwelchen Wahlen, es beschreibt ganz treffend, was ich vor kurzem in unserem Garten beobachten konnte: Da hat sich eine knallgrüne Raupe über die kleinen intensiv-roten Blüten des Purpurglöckchens hergemacht. Ich mag diese knalligen Farbkontraste!

Grün frisst rot - Purpurglöckchen schmecken!

Ich habe die Raupe nach dem Fotografieren noch etwas beobachtet, sie war recht zügig dabei alle erreichbaren Blüten zu verschlingen, da habe ich sie dann doch umgesetzt auf ein paar Blätter.

Ich habe versucht zu bestimmen, was für ein Schmetterling einmal aus dieser Raupe wird. Dies ist mir aber nicht gelungen, auch nicht mit dieser sehr informativen Seite http://www.schmetterling-raupe.de/. Vielleicht kann mir ja jemand bei der Bestimmung weiterhelfen.

Dienstag, 15. Mai 2012

Gartenimpressionen Mai

Wie könnte man den Blick in den Hinterhofgarten im Monat Mai besser starten als mit den Maiglöckchen. Auch wenn der Winter bei vielen Pflanzen für eine schwierige Entwicklung sorgte, so blühen die Maiglöckchen recht schön in diesem Jahr.

Maiglöckchen
Zur Zeit blühen bei uns an allen möglichen Stellen im Garten die Akeleien. Der Hinterhofgarten ist kein geometrisch geordneter Garten, vielmehr darf das, was gefällt, wachsen wie es sich durch die Natur ergibt. Ich habe an dieser Stelle schon mehrmals von der Farbenvielfalt der Akeleien geschwärmt: weiß, rosa, blau, violett, purpur, zweifarbige Kombinationen, ...

Fast weiße Akelei

Rosa Akelei

Bunte Akeleien
Auf dem letzten Bild hat sich die frisch gepflanzte Jakobsleiter eingeschlichen, die auch bereits blüht. Die Befürchtung, dass sich die Schnecken über die Jakobsleiter her machen, hat sich bisher nicht bestätigt.

Die Jakobsleiter ist erst ein paar Wochen im Hinterhofgarten
Wenn es sonnig und trocken ist, besucht uns zur Zeit regelmäßig eine Hornisse, die am Stumpf des weiß blühenden Fliederbaumes Holz abraspelt für den Nestbau. Das Nest der Hornisse ist allerdings nicht in unserem Garten. Der Größe nach, könnte es sich um eine Königin handeln, die im Frühjahr die erste Generation der Nachfahren ganz alleine aufzieht. Hornissen sehen schon bedrohlich aus, jedoch sind sie deutlich weniger aggresiv als andere Wespenarten, auch ist die ihnen nachgesagte Giftigkeit eine Legende.

Hornisse beim Holz abschaben


Montag, 7. Mai 2012

Winterschäden

Jetzt, Anfang Mai geht der Frühling mit den ersten heißen Tagen des Jahres schon langsam über in den Frühsommer. Alles grünt und blüht - leider nicht alles, der Winter hat einige Opfer gefordert und was jetzt noch nicht austreibt, wird das wohl auch nicht mehr tun. Der Winter 2011/12 war zunächst sehr mild, bis Januar gab es kaum Frost und die Monate November und Dezember waren auch sehr trocken. Einige Pflanzen waren da wohl schon auf Austrieb eingestellt. Ende Januar und im Februar kam dann eine wochenlange Frostphase mit Temperaturen unter -20°C. Einigen Pflanzen haben dies nicht so gut vertragen.

Unser ca. 15 Jahre alter und entsprechend großer Rosmarin ist diesen Winter erfroren und auch der im vergangenen Jahr neugepflanzte kleine Rosmarinstrauch ist nur noch braun. Ebenfalls ein Opfer des Winters wurde ein Zwergrhododendron in einem Topf, dieser kleine Rhododendron hatte bereits einige Winter im Freien gut überstanden.

Einige andere Pflanzen sind zwar nicht erfroren aber wurden deutlich geschädigt:
  • Der Kamelie hat der zunächst milde Winter gut gefallen, die Blüten haben um Weihnachten schon ein wenig Farbe gezeigt. Durch den Kälteeinbruch sind dann aber alle Blütenknospen erfroren, sie blieben geschlossen und sehen traurig braun aus.
  • Einige Narzissensorten waren schon recht weit ausgetrieben als die Kältewelle kam. Bei diesen sind die Blattspitzen und Blütenknospen erfroren, ich bin gespannt, ob die Narzissen im kommenden Jahr wiederkommen.
  • Auch die Christrosen haben unter der Kälte gelitten, die Blüten waren nicht so prächtig, wie in den vergangenen Jahren, einige Blüten sind verkümmert.
  • Und selbst eine so widerstandsfähige Pflanze wie die Minze litt unter dem Winter, sie trieb spät wie nie und nur zögerlich aus.
Zum Glück nicht erfroren ist unser Feigenbaum. Lange Zeit sah der Baum tot aus. Während Kiwi und Weinreben Mitte April austrieben, blieb der Feigenbaum kahl, im vergangenen Jahr hatten alle drei gleichzeitig ausgetrieben. Doch nun in den letzten Tagen zeigt sich an einigen Spitzen ein erstes zaghaftes Grün.

Mittwoch, 2. Mai 2012

Neue Pflanzen für den Hinterhofgarten

Es gibt eine Reihe neuer Pflanzen im Hinterhofgarten. Wir sind gespannt, wie diese mit wenig Sonne, einem zur Staunässe neigenden Boden mit hohem Tongehalt und den Schnecken zurecht kommen.

Neu gepflanzt haben wir die folgenden Stauden:
  • Weiße Sterndolde (Astrantia major 'Alba'). Astantia major ist eine bei uns heimische Staude, die einen halbschattigen Standort bevorzugt.  
  • Orchideenprimel (Primula vialii). Eine aus China stammende sommerblühende Primelart, angeblich bevorzugt auch sie den Halbschatten. Die Orchideenprimeln wurden in Rhododendronerde gepflanzt, angeblich mögen sie es etwas sauer.  
  • Phlox Paniculata Hybride in weiss-rot und Phlox 'Bright Eyes' in rosa. Phlox haben wir seit Jahren schon im Garten, dieses Jahr gibt's zusätzlich diese neuen Spielarten. Es gibt Phloxsorten, die unbedingt volle Sonne benötigen, die zwei genannten Sorten kommen aber angeblich auch mit Halbschatten aus.  
  • Ehrenpreis (Veronica) 'Pallida'. Leider weiß ich nicht genau, um welche Ehrenpreisart es sich hierbei handelt. Vielleicht gelingt die Einordnung, wenn die Pflanze größer ist und blüht. Viele Ehrenpreisarten sind in Mittel- und Südeuropa heimisch.
  • Jakobsleiter (Polemonium caeruleum)  oder auch Himmelsleiter genannt. Nach meinen Recherchen ist diese Pflanze ebenfalls in Europa heimisch, wobei mir sie noch nie bewußt in der freien Wildbahn begegnet ist. Das sehr feine Laub könnte den Schnecken schmecken.
  • Nelkenwurz (Geum) Hybride 'Mai Tai'. Verschiedene Geum-Arten sind auch in bei uns heimisch, z.B. Geum urbanum, was manche Gärtner vielleicht eher als Umkraut ansehen, und Bach-Nelkenwurz, eine aparte Blume auf feuchten Wiesen. Die Blüten der Hybride 'Mai Tai' sind leicht gefüllt und strahlen in orange, sie sind dabei viel größer als die kleinen eher unscheinbaren gelben Blütchen von Geum urbanum.    
Nelkenwurz Hybride 'Mai Tai'

Außerdem hat eine neue Hortensie Einzug gehalten in den Hinterhofgarten, diesmal eine Hortensie serrata. Es handelt sich um die Sorte 'Veerle'. Sie soll blau bis violett blühen und eine schöne Herbstfärbung zeigen. Hortensien haben sich seither immer als sehr dankbare Pflanzen in unserem Garten bewährt!